#12von12 im Juni

Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Ich lese das immer gern bei anderen und werde diesmal etwas aus meinem nicht sehr fotogenen wahnsinnig aufregenden Leben beitragen.

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Dieses Kleid musste ich extra bügeln, um es heute anzuziehen. Danach ging ich frühstücken und dachte: „Schlaue Reihenfolge, Bähr. Wenn dir jetzt Butter drauf fällt, kannste gleich das nächste bügeln.“ Das ist zwar nicht passiert, aber dafür habe ich festgestellt, dass das Kleid meine Fahrradtouren zur Arbeit nicht goutiert hat. Egal. Die Naht stirbt, aber sie ergibt sich (noch) nicht.

 

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Seit endlich der Sommer ausgebrochen ist, läuft in meinem Kopfradio Zucchero. Ja, ich weiß schon, das ist ein bisschen vorgestrig. Aber gehört eben fest auf meine Italien-Playlist – und damit in mein Sommergefühl. Hier unterstützt die kleine grüne Plärr-Ananas das Kopfradio in Sachen Lautstärke und Textsicherheit.

 

 

 

 

 

wpid-20150611_191809.jpgDas sehe ich momentan jeden Morgen, wenn ich das Haus verlasse. Ich würde ja gern mal ordnungsgemäß drüber hoppeln, aber ich verlasse den Hof stets mit dem Rad. Heute Abend soll es schütten, das wäscht die Kreide sicher weg. Also war das heute morgen wahrscheinlich meine letzte Chance. Die spiegelverkehrte 1, die sich übrigens ganz oben bei der 10 wiederfindet, erinnert mich daran, dass ich als Kind meinen Vornamen hartnäckig falsch geschrieben habe: Das J war stets dem U zugewandt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wpid-20150612_141433.jpgDieser von mir heißgeliebte Aufkleber ziert meine Bürotür. Da passt es sehr gut, dass ich diese Woche einen großen Text über Feminismus geschrieben habe. Ich freue mich schon sehr auf die Leserbriefe. Ganz besonders aber darauf, dass ich bei Erscheinen des Textes voraussichtlich gerade in einer Sauna im Bergischen Land sitzen werde: nach Diktat verreist.

Das Zitat auf dem Aufkleber stammt übrigens von Bert Brecht.

 

wpid-20150612_103818.jpgJournalismus ist leider wirklich überhaupt kein pittoresker Beruf. Ich hätte dieses #12von12 auch ausschließlich mit Screenshots bestreiten können, denn ich schaue nun mal den ganzen Tag in Monitore. Aber manchmal fällt mein Blick dann doch auf meine Stiftsammlung, die daneben steht und selten benutzt wird. Und falls sich jemand fragt: Ja, das rechts ist eine Gabel. Man sollte immer eine Gabel zur Hand haben, falls es etwas zu essen gibt. Ich habe ja nicht viele Lebensweisheiten angesammelt bisher, aber diese erscheint mir doch recht wesentlich.

 

 

 

 

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Und schon ist es da, das Essen. Das rechts ist Halloumi, im Familienkreis unter dem Fachbegriff Quietschekäse bekannt. Daneben Ratatouille, zumindest nennt man das in der Kantine so – obwohl in eine Ratatouille keine Tomaten gehören, wie mein frankophiler Begleiter betonte. Eigentlich wäre Couscous die Sättigungsbeilage gewesen. Ich verzichtete auf den Couscous und bekam dafür von unserem großartigen Kantinenpersonal ein Dessert. Ganz klare Verbesserung des Standardmenüs.

 

wpid-20150612_174929.jpgAnfang nächster Woche wird endlich mein Büro gestrichen, und ich kann es kaum erwarten – momentan sind die Wände voller Dübellöcher und Nägel, weil mein Vorgänger jeden Zentimeter Fläche genutzt hat. Ich dagegen will nur ein paar Plakate aufhängen, die die Löcher leider nicht überdecken würden. Und damit den Malern aus dem Regal beim Verrücken nicht alles entgegen fällt, muss ich meine Habseligkeiten so lange auslagern. Wenn das Büro endlich schön ist, wird Einstand gefeiert. Höchste Zeit!

 

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Auf dem Weg nach Hause von der Arbeit bin ich dem Gewitter davon gefahren – zumindest dachte ich das. Außerdem dachte ich, ich müsste mal ein Vorher-Foto der Auberginen- und der Tomatenpflanze auf dem Balkon machen, weil das Unwetter sie sicher gleich zerbröselt.

Aber bisher hat es keinen Tropfen geregnet. Ich wohne noch nicht so lange in Frankfurt, aber nach meinem derzeitigen Eindruck ist das mit Abstand die trockenste Stadt, die mir jemals untergekommen ist. Selbst wenn Regen gemeldet ist, fällt keiner. In München dagegen  kam gerne mal ein überraschender Hagelschauer vorbei, wenn ich gerade im Sommerkleid unterwegs war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wpid-20150612_193601.jpgWenn mich demnächst ein Lynchmob durch die Straßen Bornheims treibt, kenne ich wenigstens den Grund: Ich habe angefangen, Cajon zu spielen. Ein Cajon ist eine Kiste, auf der man mit unterschiedlichen Schlägen einen recht abwechslungsreichen Sound hinbekommt. Ein paar dieser Schläge sind sehr, sehr, laut. Die mag ich am liebsten. Und natürlich spiele ich keine melodischen Etüden, sondern immer dieselben Loops. Im Idealfall auch noch im gleichbleibenden Rhythmus. Meine Nachbarn stehen wahrscheinlich kurz davor, sich selbst in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Oder mich. „Sie haut immer auf eine Holzkiste und nennt es Musik!“

 

 

Morgen probt mein Chor, den ganzen Tag – und weil ich noch nicht so lange dabei bin, habe ich einiges an Repertoire aufzuholen. Dies ist „The Fool on the Hill“ von den Beatles. Ich kann noch sehr viel weniger Klavier spielen als Cajon, aber für ein bisschen Geklimper zu einem Lied ohne Vorzeichen reicht es gerade so.

 

 

 

 

 

 

wpid-20150612_205201.jpgTja. Das sind Aussichten, was? Diesen dekorativen Feuermelder starre ich an, während ich meine vom Bürostuhl gelähmten Muskeln dehne. Ich weiß, ich weiß: Das ist fast schon zu Rock’n’Roll, um es einfach so ins Internet zu stellen.

wpid-20150612_205749.jpgEin bisschen hübsch wird es am Ende also doch noch: Das ist mein Abendessen. Also, das, was ich Abendessen nenne, bevor ich eine Stunde später über eine Familienpackung Toffifee herfalle. Das Schöne am Älterwerden ist ja, dass die Illusionen, die man so von sich hat, mit jedem Tag an Glaubwürdigkeit verlieren. Und natürlich, dass man an einem Freitagabend nicht mehr in eine Bar gehen muss, in der einem mittelmäßig sympathische Menschen Dreiwortsätze ins Ohr brüllen. Herrlich.

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