#12von12 im Oktober
Ja, ich hab ein paar Mal geschwänzt. Entweder es war zu viel los oder zu wenig, wie das eben immer so ist. Momentan ist viel zu viel los, aber man gewöhnt sich ja an alles, auch an ein absurdes Stressniveau. Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Here we go!
Erste Amtshandlung des Tages: Schauen, ob die seltsame Konstruktion in der Küche noch hält. Ich bin in einen rudimentär ausgestatteten Altbau gezogen und habe erst gestern die Spülmaschine angeschlossen. Weil es gerade sinnlos wäre, die Spüle auch anzuschließen, ehe die Arbeitsplatte ausgetauscht ist, habe ich die Ablaufschläuche mit Duct Tape befestigt. Für die einen ist es Pfusch – für die anderen die eleganteste Übergangslösung der Welt.
Zweite Aufgabe am Morgen: das Bett für den Buchmessebesuch beziehen. Der kommt zwar erst morgen, aber ich freue mich so, und vielleicht geht es ja schneller, wenn schon alles fertig ist?
Mittags im Einkaufszentrum: feststellen, dass man nun wirklich in Hessen lebt. Wobei, in Franken würde es auch gut passen. Man sagt ja auch: Dobbelt genäht hält bessä.
Endlich Verstärkung: Dieser wirre Kopf, äh, Schopf, gehört zu unser aller Lieblings-Ex-Hospitant Felix. Wir beuten ihn während der Buchmessenwoche knallhart aus, genau wie uns selbst. Tagsüber arbeiten, nachts auf den Partys rumhängen. Schrecklicher Job.
Im Ernst: Die Buchmesse bedeutet Ausnahmezustand für uns. Wir kümmern uns zu viert um das Programm bei FAZ.NET, und das klappt alles nur deshalb, weil wir sehr professionell arbeiten. Vor allem ich. Also, wirklich krass professionell.
Da sieht man’s wieder: Meine nüchterne Arbeitseinstellung hat überaus positive Auswirkungen auf das ganze Team.
Eingekauft: Die Vorbereitungen für die Messe sind hiermit abgeschlossen. Es gibt jetzt übrigens Niederegger-Marzipan mit Cheesecake-Flavour! Okay, ich hab noch keine Ahnung, wie das schmeckt, aber das sendete zwei so klare Kaufentscheidungen in meinen Kopf, dass ich keine Sekunde gezögert habe.
Falls meine Mutter das liest: Ja, ich esse auch Obst. Mit ein paar Kollegen teile ich mir eine Obstkiste, dies ist meine Portion für diese Woche. Eine von uns besteht darauf, dass immer extra viele Datteln dabei sein müssen. Ich kann das nur unterstützen.
Glamouröses Arbeitsleben: den ganzen Tag im Messeprogramm rumgewühlt, Listen abgearbeitet, neue Listen geschrieben und am Abend noch am Newsdesk den Buchpreis verarztet. Ein langer Arbeitstag, das passt prima zur Einstimmung auf diese Woche.
Abends, kurz vor 22 Uhr: Zu den besten Dingen an meinem Umzug nach Hessen gehört, dass ich um diese Zeit auf dem Heimweg noch schnell einkaufen kann. In Bayern ist das ja alles nicht so einfach. Wahrscheinlich schmort man nach Meinung der CSU auf ewig in der Hölle, wenn man nach 20 Uhr noch eine Tüte Milch kaufen will.
Alte Oper an Springbrunnen: Mein Heimweg ist sehr, sehr schön. Das ist einer der Gründe, warum ich immer mit dem Fahrrad fahre, auch bei Regen und Kälte. Der andere ist, dass ich die U-Bahn in Frankfurt grauenerregend finde. Auch olfaktorisch. GERADE olfaktorisch, wenn ich es recht bedenke.
Feierabend: Zu Hause stelle ich entnervt fest, dass das Duct Tape nicht gehalten hat, und beschließe, die vermaledeite Spüle dann eben doch anzuschließen. Dazu werfe ich mich mal wieder in diese so formschöne wie schmeichelnde Hose, die mir noch am Körper festwachsen wird, wenn ich hier nicht bald fertig bin mit Renovieren.
Na also. Läuft. Bin gespannt, wie oft ich aus Gewohnheit ins Bad gehe, um Wasser zu holen, ehe ich mich daran gewöhnt habe.