Kategorie: #12von12

#12von12 im November

Man könnte meinen, ich bekomme hier überhaupt nichts anderes mehr zustande als #12von12. Das ist völlig zutreffend. Dafür bin ich heute mit dreißig Seiten eines Manuskripts aus dem Urlaub gekommen, das es vorher noch gar nicht gab – das Fehlen eines WLANs war fürs Buch echt hilfreich, fürs Blog dagegen, siehe oben. Beinahe hätte ich im Urlaub sogar die Fotos der letzten drei Jahre sortiert, aber dann musste ich eben doch sehr dringend aufs Meer starren und vor mich hin brummen.

Wer dieses Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Einfach so, aus Jux und Tollerei.

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Abfahrt von Usedom. Wunderschöne zwei Wochen Urlaub mit @fraudiener sind heute morgen bei -2 Grad zu Ende gegangen, und wir mussten erst mal das Auto auftauen. Meine Reisetasche hat, wie ich erst bei dieser Gelegenheit merkte, vier solche Gurte, um sie wahrscheinlich auf einem pakistanischen Überlandbus anzuschnallen oder wo man heute mit Outdoor-Gepäck so hinreist. Taugt auch für die Barchetta, sehr praktisch. Hässlich halt. Aber praktisch!

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Abstecher nach Swinemünde. Dies ist die schöne Seite des Grenzgebiets. Auf der anderen ist alles voller „Billige Zigaretten“-Stände, einem Orion-Laden und ähnlich charmantem Einzelhandel. Aber wir wollten eh weiter, ans Wasser.

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Unsere Wirtin in Heringsdorf sagte, die polnische Seite werde der deutschen bald den Rang ablaufen, weil die Polen viel netter seien und es dort auch schön sei. I can see that. Ich verehre das Polnische übrigens für seine phantastischen Wörter, die so toll klingen und mir nie länger als fünf Minuten im Gedächtnis bleiben, weil sie sich irgendwie an nichts festhalten können. Ja, @Danuta_Szarek, es tut mir leid. Ich hab alle Tiernamen, die du mir beigebracht hast, wieder vergessen. Bis auf das wunderbar lautmalerische „Bonk“ für Hummel, und ich weiß sogar noch, dass man es anders schreibt, aber ich weiß nicht wie. Das einzig andere polnische Wort, das ich mir merken kann, habe ich von @marga_owski gelernt, und es ist NSFW.

Wir fuhren dann noch ein bisschen weiter nach Norden und stellten das Auto an einem ziemlich einsamen Weg ab. Meine Tasche ließen wir drauf, was mich ein bisschen nervös machte. Nicht wegen meines uralten Laptops, der vor vier Jahren mal als Übergangslösung gedacht war und leider partout nicht sterben will. Mehr schmerzen würde mich der Verlust meiner Klamotten, weil ich vor einiger Zeit endlich meiner großen Liebe zu Kaschmir nachgegeben habe. Aber @fraudiener sagte: „Hier kommen eh nur deutsche Rentner her, die noch mal gucken wollen, wo sie damals in ihren Stellungen lagen.“ Tja. Und dann kamen wir an dieses Lokal.

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Äh. Ja. Nun.

„Guck, Trude, da verlief damals die Kampflinie!“

„In welchem Krieg genau, Heinz?“

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Aber es gibt ja überhaupt keinen Grund, sich mit Menschen abzugeben, wenn Tiere in der Nähe sind. Und genau zu denen wollten wir.

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Möwen füttern. Der Rentnerhöhepunkt des Rentnerurlaubs. (Wie mich alle Daheimgebliebenen immer fragten, und, was macht ihr heute außer spazierengehen und Kuchen essen und schreiben?, und ich: Wieso, seit wann reicht das denn nicht mehr?) Wir waren einfach beide echt erschöpft vor diesem Urlaub. Bis zu meinem nächsten vergehen glücklicherweise nur zwei Wochen und nicht, wie vor diesem, verdammte neun Monate.

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Ach, Möwen. Möwen sind einfach toll.

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Auf dem Weg zum Festland. Wir tauften dieses abgesoffene Elend den „Mad Max“-Wald, weil er uns an die düstere Landschaft mit den Rabenmenschen in „Fury Road“ erinnert hat. Hier im Sonnenschein geht es sogar noch, aber bei Regenwetter möchte man bei dem Anblick wirklich sofort ins Wasser gehen.

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Ja, und dann tanken wir, und ich fahre weiter und sage, komisches Geräusch, soll ich noch mal rechts ranfahren? Und beim Abbiegen fällt der Auspuff ab, hier stilvoll präsentiert mit abgespreiztem kleinen Finger, einmal Lady, immer Lady. Es gab aber noch einen, insofern kein Grund zur Sorge. Der Klang des Autos veränderte sich dadurch auch nicht. Womöglich hatte der eher dekorative Funktion.

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Autoscheibenselfie. Was für ein Glück wir mit dem Reisewetter hatten.

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Ich hab mich hier neulich über den Winter beschwert, und ich möchte das hiermit relativieren. (Auch weil wir uns zwei Wochen lang mit HerzenSternenBrezeln vollgestopft haben. Gott, war das schön.)

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Nach Hause kommen. Eine Platte auflegen. Froh sein, dass manche Menschen uns nie verlassen, selbst wenn sie gehen müssen.

#12von12 im Oktober

Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Einfach so, aus Jux und Tollerei.

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Frühstück! Müsli mit Himbeeren und warmer Milch, das hebt die Laune sofort ungemein. An dieser Stelle herzliche Grüße an den Bären von @e13Kiki (meine Himbeeren kommen aus der Tiefkühltruhe).

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#NoFilter. Das Wetter war einfach wirklich schwarzweiß heute morgen. Eigentlich perfekt – denn ich war auf dem Weg, mein durchgearbeitetes Wochenende im Spa nachzuholen.

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Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr U-Bahn gefahren und habe die ganze Zeit wie hypnotisiert auf dieses Sitzbezugmuster gestarrt. Okay, ich war auch noch ein bisschen schläfrig.

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An der Rezeption erwartet uns ein Zen-Gärtchen, das von @fraudiener gleich liebevoll mit dem fingergroßen Rechen bearbeitet wird. Die Entspannung ist zum Greifen nah.

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Ja, okay – ohne den Kran wäre die Kuppel noch etwas schöner. Aber es ist halt Frankfurt, und da sind ein paar Quadratmeter Platz, also muss da ein Hochhaus hin!

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Dieses Symbolgif habe ich auf der Terrasse aufgenommen. Ist es nicht wunderschön? Auch wenn ich mich von einem offensichtlich Spa-ungeübten Zeitgenossen fragen lassen musste, ob wir da ein Stück Butter schmelzen ließen.

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Es ist einfach mal überhaupt nix los. Freie Haken, freie Saunen, freie Liegen, frei, frei, frei!

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Das ist doch mal eine lebensnahe Regelung. Diese Sauna ist aber unabhängig vom Gebabbel eine feine Angelegenheit, weil sie nicht so heiß ist, leises Vogelgezwitscher und Geplätscher eingespielt wird und man äußerst kontemplativ auf die Bauklötzchen an der Decke starren kann.

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Als ich vom Starren und Schlafen irgendwann genug hatte, habe ich dieses Buch angefangen. Bis jetzt sehr schön. Gar nicht so mein übliches Beutebild, wobei mein Beutebild sich ohnehin nur durch den Ausschluss von Historischem und Krimis definiert.

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5 o’clock. Kuchen! In diesem Fall Apfelstrudel mit Zimteis.

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Ich sag’s ja, es war leer. Das Schwimmbecken lag die meiste Zeit sehr friedlich da. Als doch mal ein paar Leute drin schwammen, bezeichnete meine charmante Begleitung es mit verzogenem Gesicht als kontaminiert. Man kann auch einsamkeitsverwöhnt werden, und zwar ganz schön schnell.

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Ab nach Hause. Sieht aus wie tiefschlafende Nacht, war aber vielleicht halb acht. Dass bald die Uhren umgestellt werden, damit es noch früher so entsetzlich dunkel wird, will mir echt nicht in den Kopf. Überhaupt, Winter. Ein Monat würde reichen, da waren wir uns heute einig. Ich vermisse den Frühling jetzt schon.

#12von12 im September

Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Einfach so, aus Jux und Tollerei.

Was man ja auch nicht von mir denken würde: den Großteil des Haribo-Kaufrauschs von Samstag esse ich gar nicht selbst. Ein Teil zum Beispiel kam heute mit in die Redaktion, auf dass er andere glücklich machen möge. Hat geklappt!

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Auf dem Weg zur Arbeit ist mir der Herbst begegnet. Aber es ist immer noch so heiß, dass man ihn gut ignorieren kann.

Merksatz an meinem Whiteboard, für einen Moment der Entspannung, wenn gerade mal nix klappt.

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Mittagessen beim Türken. Seit ich mich unsterblich in Istanbul verliebt habe, kompensiere ich die Sehnsucht kulinarisch.

Post! Das Buch von Margarete Stokowski ist da. Und es trägt meine Sonnenbrille, sehr urban.

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Auf dieser Rolle (und unserer anmutigen Auslegeware) wälze ich mich derzeit täglich herum. Da ich einzelne Kollegen habe, die die Tür einfach eintreten sehr kurz klopfen, wird das wahrscheinlich bald zu denkwürdigen Begegnungen führen.

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Mit solch wunderbarer Lyrik beschäftige ich mich am Nachmittag. It’s a dirty job, but somebody’s gotta do it.

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Ich sortiere mein Obst inzwischen tatsächlich in Schalen, und es ist peinlich befriedigend. Endlich entwickele ich Schrullen! Höchste Zeit in meinem Alter.

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Nach der Arbeit: mit dem Fahrrad ins Freibad, noch ein bisschen Sommer einfangen und endlich wieder richtig schwimmen.

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Auf dem Heimweg begegnet mir schon wieder der Herbst. Der ist aber auch penetrant! Nervt jetzt schon.

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Es wird schon richtig früh dunkel. Aber die Hochhäuser kommen in der Dämmerung besonders gut zur Geltung.

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Hier in der Nachbarschaft hatte jemand eine Idee, wie er seinen Vorgarten mediterran aufmöbeln könnte. Traumschön, und so individuell. Wobei eine Ruine mir noch besser gefallen hätte.

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#12von12 im März

Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Einfach so, aus Jux und Tollerei.

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Der Tag beginnt mit Tee aus dieser wunderhübschen Kanne, die mit einigem Abstand das Kitschigste ist, was ich besitze. Wenn der Tee da drin gezogen hat, ist er so süß, dass er gar keinen Zucker mehr braucht.

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Mit Tee und dem „Spiegel“ zurück ins Bett. Dort werde ich endgültig wach bei dem Artikel über „Neue Hausfrauen“, in dem eine der so Titulierten lacht, als es darum geht, ob ihr Mann den Haushalt auch machen könnte. Ich merke: Frauen, die das tun, sind bei mir echt schnell untendurch. Außer, sie lachen aus Verzweiflung. Herrgott, es ist doch keine Raketenwissenschaft. Natürlich könnte der das. Er will halt nur nicht, was völlig in Ordnung ist. Ihn deshalb als Trottel hinzustellen, der nicht mal das Bad putzen kann, soll wahrscheinlich ihr Standing als Herrin des Hauses verbessern. Nun ja. Eine schicke Erweiterung zum maternal gatekeeping.

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Zur Post, ein Paket abholen. Ja, am Samstagmittag. Ich bin einfach so gerne von Menschen umgeben! Am liebsten von übellaunigen, in einer Schlange. In Wintermänteln. In einer überheizten Postfiliale. So eine bin ich.

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Ich habe eine steile Karriere als Hausmeisterin hingelegt, was hauptsächlich bedeutet, dass ich sehr viele Glühbirnen auswechsle. Und manchmal ziehe ich eben Einweghandschuhe über und sammele den Müll ein, der vor unser Haus geweht wurde. Zumindest hoffe ich, dass der hingeweht wird, sonst müsste ich annehmen, dass meine Nachbarn alles fallen lassen, wo sie gehen und stehen. Übrigens ist das nicht der schlechteste Job, den ich jemals hatte. Wenn du deinen Nachbarn sagst, du seist die Hausmeisterin, sind sofort alle unglaublich nett zu dir. Eindeutig prestigeträchtiger als Journalismus.

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Besuch bei den Pflanzen auf dem Balkon. Die Hortensie hat längst schon wieder Sommer beschlossen. Die Himbeere ist ein bisschen spät dran, aber die kommt auch noch, ganz bestimmt.

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Paket ausgepackt. Das eine Kleid hat so ein blödes Gebamsel an der Seite, das andere seltsame Ärmelausschnitte. Aber es hilft alles nichts: Ich kann doch kein Kleid zurückschicken, auf dem Eichhörnchen sind! Das Gebamsel muss also weg.

 

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Na, was fehlt hier? Genau: dunkelblaues Garn. Sollte ich mal anschaffen. Egal, ich spanne schwarzes in die Nähmaschine ein, trenne Nähte auf und nähe beide Kleider um. Das Gebamsel ist ab, die Ärmelausschnitte machen keinen Preisboxer mehr aus mir. Jetzt sind sie schön.

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Im Asia-Laden an der Hauptwache, und die große Frage lautet: Wieso gibt es von einer All-Purpose-Sauce zwei verschiedene Geschmacksrichtungen?

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Mit dem Goldkind im Kino: „Zoomania“. Ich wollte im Kinosaal nicht fotografieren, daher hier ein Symbolgif. Sehr toller Film übrigens! Meine Zuneigung zu Faultieren hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.

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Samstags spielt der Nachbar immer seine Elektromucke ab, und ich übe Cajón. Erscheint mir fair. Seltsamerweise bin ich neuerdings auf dem Trip, das Zeug, was ich früher immer einfach unbedarft vor mich hin geklappert habe, richtig verstehen und durchlaufend spielen zu wollen. Also so, dass jeder Schlag ausgeführt wird, wenn auch nur leise. Deshalb sitze ich jetzt hier öfter mal „Einsundzweiunddreiundvierund“ murmelnd vor der Stereoanlage. Danach kann ich es immerhin notieren – aber dazu zu singen ist deutlich schwieriger als bei dem, was ich vorher verzapft habe.

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Spaghetti Bolognese. Weil Nudeln glücklich machen. Nein, die Farbe des Topfes passt nicht immer so gut zum Inhalt. Selbst meine Zwanghaftigkeit hat Grenzen.

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Online „Let’s Dance“ nachgucken. Ich erzähle gern, mein einziges Lebensziel sei es, berühmt genug zu werden, um bei „Let’s Dance“ mitmachen zu können. Die Leute lachen dann immer freundlich. Dabei ist das gar kein Witz.

#12von12 im Dezember

Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Warum? Darum.

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Mein Tag beginnt mitten in der Nacht –  da komme ich nämlich von einer wunderbaren Weihnachtsfeier zurück, bei der ich einige Geschenke ersteigert habe. Das erste verpacke ich zu Hause sofort. Der Rest ist darunter versteckt.

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Einer dieser Ugg-Boot-Tage. Es regnet und ist überhaupt ziemlich eklig. Leider wird es später auch ziemlich warm, ich hab es also wohl doch übertrieben. (Ja, die sind irre hässlich. Weiß ich doch. ABER SO WARM! Die einzige Möglichkeit, irgendwie im Bett zu bleiben und gleichzeitig zum Samstagsdienst zu gehen.)

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In der Redaktion. Ich finde den Eingang und diese Wendeltreppe ja wirklich sehr schön, auch wenn die meisten Kollegen den sanften Retro-Charme nicht recht zu schätzen wissen.

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Was ich allmählich auch mal verstanden haben sollte: Wenn etwas einfach so in der Redaktion rumsteht, dann wahrscheinlich, weil es nicht so gut schmeckt. Dieses Zeug ist das beste Beispiel dafür. Als würde man ein Duftpotpourri als Tee aufgießen, ziehen lassen, stark süßen und dann kühlen.

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Beim Mittagessen mit einem der absoluten Lieblingskollegen ist dann aber alles wieder gut. Wenn doch Sonnenuntergänge eine so romantische Stimmung bei mir auslösen würden wie Pommes!

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Kleiner Abstecher in unsere hausinterne Mini-Gedenkstätte der Druckerkunst. Interessanterweise liegt die jetzt direkt zwischen Newsroom und Konferenzraum der Onliner und wirkt damit noch antiquierter.

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Trotzdem: große Kunst. Und immer noch faszinierend, dass eine Zeitungsseite aus so vielen Einzelteilen zusammengesetzt wurde.

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Nach der Arbeit: „Kevin allein zu Haus“ gucken mit dem Goldkind. Meine Güte, hatte Macaulay Culkin eine nervige Synchronstimme. Ich kann gar nicht fassen, dass mir das früher nicht aufgefallen ist.

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Ab nach Hause. Man kann wirklich nicht behaupten, meine Nachbarschaft übertreibe es mit der Weihnachtsdekoration. Ich finde das ein bisschen schade. Will zwar selbst kein blinkendes Rentier auf dem Balkon, aber so ein bisschen mehr Lametta dürfte meinetwegen schon sein.

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Das hab ich übrigens für mich selbst ersteigert bei der Weihnachtsfeier: Bleistifte. Und eine Kerze. Been an awful good girl, Santa Baby.

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Dieses Album habe ich nach dem Umzug wiederentdeckt, und es ist ziemlich faszinierend, weil es recht kontinuierlich vom Anfang bis Ende abfällt. Den Tiefpunkt markiert diese grauenvolle Version von „I Just Called to Say I Love You“, bei der ich eigentlich jede Sekunde damit rechne, dass Kenny G gleich mit seinem Saxophon einsteigt. Aber „Stitched Up“ mit John Mayer mag ich sehr. Dabei die restlichen Geschenke verpackt.

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Jetzt fehlen nur noch die zwei, die per Post kommen. Halleluja.

 

#12von12 im November

Zwei Monate in Folge! Jetzt hat das also fast schon Tradition auf diesem Blog. Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Warum? Darum.

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Guten Morgen. Ich glotze den Wasserkocher an. Er glotzt zurück und zieht eine Schnute.

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Ich verabscheue Kaffee, bin aber immer ein bisschen neidisch auf all die fancy Varianten. Deshalb gibt es in meinem Leben jetzt einen Milchschäumer und sehr, sehr viel Chai Latte. Mit Dinkelmilch, übrigens. Die ist so unglaublich süß, da braucht man echt keinen Zucker mehr. (Und das klingt alles, als wäre ich eine pensionierte Handarbeitslehrerin, ja. Ich weiß.)

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Mit Musik ins Bad. Ich habe einen schlimmen, seit Monaten immer wiederkehrenden Ohrwurm von „Guantanamera“, aber in der Zucchero-Version. Das ist der reine Schwachsinn, denn das Lied ist nun mal eigentlich auf Spanisch, und ich höre nun immer einem Italiener dabei zu, wie er versucht, „Sono un ragazzo sincero“ in die Zeile zu pressen, die beim besten Willen nur für „Yo soy un hombre sincero“ ausreicht.

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Mit dem Manuskript aufs Sofa. Die Hälfte meines Jahresurlaubs geht gerade dafür drauf, den nächsten Roman fertig zu schreiben. Auch ein paar Wochenenden werden dran glauben müssen. Aber immerhin hab ich es bequem dabei. Keine Ahnung, warum manche Leute gerne am Schreibtisch arbeiten. Ein Sofa ist unter allen Umständen vorzuziehen.

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Die letzte Kiste ist ausgepackt. Die erste, die ich gepackt hatte, welch tiefe Symbolik. Eigentlich waren nur noch ein Sektkühler und ein Schokobrunnen drin. Selbst mit ausgesprochen sanguinischem Temperament kommt beides nicht allzu oft zum Einsatz. Also ab in den Keller damit.

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Yep, ich dübel immer noch. Aber bald hängt alles. Zwei wichtige Dinge weiß ich übers Bohren, erstens: Auch eine Bohrmaschine saugt hinten Haare an, wie ein Fön. Niemals mit offenen Haaren anfangen. Zweitens: Wenn niemand da ist, der einen Staubsauger halten könnte, spart das Patent mit dem Briefumschlag das Saubermachen. Die Altbauwand rieselte mir denn auch gleich entgegen, als sei sie richtig erfreut, mich zu sehen.

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Hängt. Wahrscheinlich ist das Bild unscharf, weil ich dringend los musste und dazwischen noch der Paketbote klingelte. Dazu später mehr.

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Die Ruhe nach der Bürofeier. Ja, ich bin extra dafür in die Redaktion gekommen. Bücher schreiben ist schön, aber verdammt einsam.

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Später Einkauf. Es gibt nichts, was nicht in diesen Fahrradkorb passt. Außer ein Elefantenbaby vielleicht, aber das würde ich sowieso in den Armen tragen.

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Kein Elefantenbaby, aber immerhin: Kaninchen! Frankfurt ist voll von ihnen, sie hoppeln auf meinem Heimweg immer vor mir weg. Die Liebe scheint also leider einseitig zu sein. Katzenbesitzer kennen das. Aber dieses war recht zutraulich und ließ mich nahe herankommen.

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Schockierenderweise habe ich in der neuen Wohnung noch kein einziges Mal richtig gekocht. Es hat eben auch ewig gedauert, bis die Küche fertig war. Jetzt ist es so weit, eingekauft ist ja auch, aber heute Abend koche ich sicher keine ägyptische Linsensuppe mehr. Das muss bis morgen warten.

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Das „Paket“ vom Nachmittag. Mit genauer Anweisung, wo man schneiden soll. Macht das irgendjemand? Ich reiß das immer irgendwie auf. Drin waren übrigens mehrere schwarze Thermo-Strumpfhosen. Aufregend, nicht? Das G in Julia steht für Glamour.

#12von12 im Oktober

Ja, ich hab ein paar Mal geschwänzt. Entweder es war zu viel los oder zu wenig, wie das eben immer so ist. Momentan ist viel zu viel los, aber man gewöhnt sich ja an alles, auch an ein absurdes Stressniveau. Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Here we go!

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Erste Amtshandlung des Tages: Schauen, ob die seltsame Konstruktion in der Küche noch hält. Ich bin in einen rudimentär ausgestatteten Altbau gezogen und habe erst gestern die Spülmaschine angeschlossen. Weil es gerade sinnlos wäre, die Spüle auch anzuschließen, ehe die Arbeitsplatte ausgetauscht ist, habe ich die Ablaufschläuche mit Duct Tape befestigt. Für die einen ist es Pfusch – für die anderen die eleganteste Übergangslösung der Welt.

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Zweite Aufgabe am Morgen: das Bett für den Buchmessebesuch beziehen. Der kommt zwar erst morgen, aber ich freue mich so, und vielleicht geht es ja schneller, wenn schon alles fertig ist?

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Mittags im Einkaufszentrum: feststellen, dass man nun wirklich in Hessen lebt. Wobei, in Franken würde es auch gut passen. Man sagt ja auch: Dobbelt genäht hält bessä.

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Endlich Verstärkung: Dieser wirre Kopf, äh, Schopf, gehört zu unser aller Lieblings-Ex-Hospitant Felix. Wir beuten ihn während der Buchmessenwoche knallhart aus, genau wie uns selbst. Tagsüber arbeiten, nachts auf den Partys rumhängen. Schrecklicher Job.

Im Ernst: Die Buchmesse bedeutet Ausnahmezustand für uns. Wir kümmern uns zu viert um das Programm bei FAZ.NET, und das klappt alles nur deshalb, weil wir sehr professionell arbeiten. Vor allem ich. Also, wirklich krass professionell.

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Da sieht man’s wieder: Meine nüchterne Arbeitseinstellung hat überaus positive Auswirkungen auf das ganze Team.

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Eingekauft: Die Vorbereitungen für die Messe sind hiermit abgeschlossen. Es gibt jetzt übrigens Niederegger-Marzipan mit Cheesecake-Flavour! Okay, ich hab noch keine Ahnung, wie das schmeckt, aber das sendete zwei so klare Kaufentscheidungen in meinen Kopf, dass ich keine Sekunde gezögert habe.

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Falls meine Mutter das liest: Ja, ich esse auch Obst. Mit ein paar Kollegen teile ich mir eine Obstkiste, dies ist meine Portion für diese Woche. Eine von uns besteht darauf, dass immer extra viele Datteln dabei sein müssen. Ich kann das nur unterstützen.

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Glamouröses Arbeitsleben: den ganzen Tag im Messeprogramm rumgewühlt, Listen abgearbeitet, neue Listen geschrieben und am Abend noch am Newsdesk den Buchpreis verarztet. Ein langer Arbeitstag, das passt prima zur Einstimmung auf diese Woche.

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Abends, kurz vor 22 Uhr: Zu den besten Dingen an meinem Umzug nach Hessen gehört, dass ich um diese Zeit auf dem Heimweg noch schnell einkaufen kann. In Bayern ist das ja alles nicht so einfach. Wahrscheinlich schmort man nach Meinung der CSU auf ewig in der Hölle, wenn man nach 20 Uhr noch eine Tüte Milch kaufen will.

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Alte Oper an Springbrunnen: Mein Heimweg ist sehr, sehr schön. Das ist einer der Gründe, warum ich immer mit dem Fahrrad fahre, auch bei Regen und Kälte. Der andere ist, dass ich die U-Bahn in Frankfurt grauenerregend finde. Auch olfaktorisch. GERADE olfaktorisch, wenn ich es recht bedenke.

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Feierabend: Zu Hause stelle ich entnervt fest, dass das Duct Tape nicht gehalten hat, und beschließe, die vermaledeite Spüle dann eben doch anzuschließen. Dazu werfe ich mich mal wieder in diese so formschöne wie schmeichelnde Hose, die mir noch am Körper festwachsen wird, wenn ich hier nicht bald fertig bin mit Renovieren.

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Na also. Läuft. Bin gespannt, wie oft ich aus Gewohnheit ins Bad gehe, um Wasser zu holen, ehe ich mich daran gewöhnt habe.

 

#12von12 im Juni

Wer das Format noch nicht kennt, bekommt es hier erklärt – die tl;dr-Variante lautet: zwölf Bilder vom zwölften des Monats. Ich lese das immer gern bei anderen und werde diesmal etwas aus meinem nicht sehr fotogenen wahnsinnig aufregenden Leben beitragen.

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Dieses Kleid musste ich extra bügeln, um es heute anzuziehen. Danach ging ich frühstücken und dachte: „Schlaue Reihenfolge, Bähr. Wenn dir jetzt Butter drauf fällt, kannste gleich das nächste bügeln.“ Das ist zwar nicht passiert, aber dafür habe ich festgestellt, dass das Kleid meine Fahrradtouren zur Arbeit nicht goutiert hat. Egal. Die Naht stirbt, aber sie ergibt sich (noch) nicht.

 

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Seit endlich der Sommer ausgebrochen ist, läuft in meinem Kopfradio Zucchero. Ja, ich weiß schon, das ist ein bisschen vorgestrig. Aber gehört eben fest auf meine Italien-Playlist – und damit in mein Sommergefühl. Hier unterstützt die kleine grüne Plärr-Ananas das Kopfradio in Sachen Lautstärke und Textsicherheit.

 

 

 

 

 

wpid-20150611_191809.jpgDas sehe ich momentan jeden Morgen, wenn ich das Haus verlasse. Ich würde ja gern mal ordnungsgemäß drüber hoppeln, aber ich verlasse den Hof stets mit dem Rad. Heute Abend soll es schütten, das wäscht die Kreide sicher weg. Also war das heute morgen wahrscheinlich meine letzte Chance. Die spiegelverkehrte 1, die sich übrigens ganz oben bei der 10 wiederfindet, erinnert mich daran, dass ich als Kind meinen Vornamen hartnäckig falsch geschrieben habe: Das J war stets dem U zugewandt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wpid-20150612_141433.jpgDieser von mir heißgeliebte Aufkleber ziert meine Bürotür. Da passt es sehr gut, dass ich diese Woche einen großen Text über Feminismus geschrieben habe. Ich freue mich schon sehr auf die Leserbriefe. Ganz besonders aber darauf, dass ich bei Erscheinen des Textes voraussichtlich gerade in einer Sauna im Bergischen Land sitzen werde: nach Diktat verreist.

Das Zitat auf dem Aufkleber stammt übrigens von Bert Brecht.

 

wpid-20150612_103818.jpgJournalismus ist leider wirklich überhaupt kein pittoresker Beruf. Ich hätte dieses #12von12 auch ausschließlich mit Screenshots bestreiten können, denn ich schaue nun mal den ganzen Tag in Monitore. Aber manchmal fällt mein Blick dann doch auf meine Stiftsammlung, die daneben steht und selten benutzt wird. Und falls sich jemand fragt: Ja, das rechts ist eine Gabel. Man sollte immer eine Gabel zur Hand haben, falls es etwas zu essen gibt. Ich habe ja nicht viele Lebensweisheiten angesammelt bisher, aber diese erscheint mir doch recht wesentlich.

 

 

 

 

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Und schon ist es da, das Essen. Das rechts ist Halloumi, im Familienkreis unter dem Fachbegriff Quietschekäse bekannt. Daneben Ratatouille, zumindest nennt man das in der Kantine so – obwohl in eine Ratatouille keine Tomaten gehören, wie mein frankophiler Begleiter betonte. Eigentlich wäre Couscous die Sättigungsbeilage gewesen. Ich verzichtete auf den Couscous und bekam dafür von unserem großartigen Kantinenpersonal ein Dessert. Ganz klare Verbesserung des Standardmenüs.

 

wpid-20150612_174929.jpgAnfang nächster Woche wird endlich mein Büro gestrichen, und ich kann es kaum erwarten – momentan sind die Wände voller Dübellöcher und Nägel, weil mein Vorgänger jeden Zentimeter Fläche genutzt hat. Ich dagegen will nur ein paar Plakate aufhängen, die die Löcher leider nicht überdecken würden. Und damit den Malern aus dem Regal beim Verrücken nicht alles entgegen fällt, muss ich meine Habseligkeiten so lange auslagern. Wenn das Büro endlich schön ist, wird Einstand gefeiert. Höchste Zeit!

 

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Auf dem Weg nach Hause von der Arbeit bin ich dem Gewitter davon gefahren – zumindest dachte ich das. Außerdem dachte ich, ich müsste mal ein Vorher-Foto der Auberginen- und der Tomatenpflanze auf dem Balkon machen, weil das Unwetter sie sicher gleich zerbröselt.

Aber bisher hat es keinen Tropfen geregnet. Ich wohne noch nicht so lange in Frankfurt, aber nach meinem derzeitigen Eindruck ist das mit Abstand die trockenste Stadt, die mir jemals untergekommen ist. Selbst wenn Regen gemeldet ist, fällt keiner. In München dagegen  kam gerne mal ein überraschender Hagelschauer vorbei, wenn ich gerade im Sommerkleid unterwegs war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

wpid-20150612_193601.jpgWenn mich demnächst ein Lynchmob durch die Straßen Bornheims treibt, kenne ich wenigstens den Grund: Ich habe angefangen, Cajon zu spielen. Ein Cajon ist eine Kiste, auf der man mit unterschiedlichen Schlägen einen recht abwechslungsreichen Sound hinbekommt. Ein paar dieser Schläge sind sehr, sehr, laut. Die mag ich am liebsten. Und natürlich spiele ich keine melodischen Etüden, sondern immer dieselben Loops. Im Idealfall auch noch im gleichbleibenden Rhythmus. Meine Nachbarn stehen wahrscheinlich kurz davor, sich selbst in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Oder mich. „Sie haut immer auf eine Holzkiste und nennt es Musik!“

 

 

Morgen probt mein Chor, den ganzen Tag – und weil ich noch nicht so lange dabei bin, habe ich einiges an Repertoire aufzuholen. Dies ist „The Fool on the Hill“ von den Beatles. Ich kann noch sehr viel weniger Klavier spielen als Cajon, aber für ein bisschen Geklimper zu einem Lied ohne Vorzeichen reicht es gerade so.

 

 

 

 

 

 

wpid-20150612_205201.jpgTja. Das sind Aussichten, was? Diesen dekorativen Feuermelder starre ich an, während ich meine vom Bürostuhl gelähmten Muskeln dehne. Ich weiß, ich weiß: Das ist fast schon zu Rock’n’Roll, um es einfach so ins Internet zu stellen.

wpid-20150612_205749.jpgEin bisschen hübsch wird es am Ende also doch noch: Das ist mein Abendessen. Also, das, was ich Abendessen nenne, bevor ich eine Stunde später über eine Familienpackung Toffifee herfalle. Das Schöne am Älterwerden ist ja, dass die Illusionen, die man so von sich hat, mit jedem Tag an Glaubwürdigkeit verlieren. Und natürlich, dass man an einem Freitagabend nicht mehr in eine Bar gehen muss, in der einem mittelmäßig sympathische Menschen Dreiwortsätze ins Ohr brüllen. Herrlich.